Wieder mal ein super Tag in den Bergen. Nachdem ich am Vorabend in Muenchen aufgeschlagen war, wo fast alle Grosse Heitmeyers bei Karin waren,
und auch fuer mich noch ein Platz auf dem Sofa war, fuhren Volker und ich am Ostermontag morgens gen Sueden bis nach Niederaudorf. Dort trafen wir Volker's Kumpel Carsten,
der dort mit seiner Frau Patricia die Osterferien verbrachte. Das Ankommen im Dorf war recht beeindruckend, das wir naemlich die ganze Zeit die
Kaiseralpen im Blick hatten, die gerade suedlich der Grenze begannen, und ein schoenes Panorama Es war Volker's 2. Besuch in der Gegend, das er ein
Jahr zuvor mit Carsten schon mal einen Moerdertur im Kaisergebirge veranstatltet hatte.
Patricia brachte uns netterweise zum Ausgangspunkt der Wanderung der Giesner Alm an der Ostseite, des Cols, der den Zahmen und den Wilden Kaiser verbindet.
Da wir noch relativ frueh in der Saison waren, und ein Klettern in hoeren Lagen sicherlich schwer sein wuerde, wollten wir einfach den Col ueberqueren, also von der
Griesner Alm bis nach Kufstein laufen. Entland der Strasse zur Alm gab es eine Mautstelle, wo wir einen Gebuehr von 2
bildeten. Durch das Kaiserbachtal bis zum Gasthof Griesner Alm (Mautstelle: Gebühr 2,50). Es war schon fast 10:30, als wir das Auto endlich zum Stehen brauchten und aufbrachen.
Sobald wir den Parkplatz verlassen hatten, began der Schnee, der zu dieser spaeten Stunde sehr weich sein. Kaum ein Schritt verging, nach dem wir nicht den Fuss, der bis zum Knoechel oder
manchmal auch bis zum Knie eingesackt war, herausziehen mussten. Wir wechselten uns ab mit dem Trailbreaking, welches doch recht anstrengend wurde. Volker's Jeans war bald gut durchnaesst bis zu den Knieen, und Carsten's und Wolle's Schuhe
waren auch sehr schnell "soaking wet." Bei mir dauerte es ein wenig laenger, da ich zum Glueck noch meine Stutzen eingepackt hatte. Um uns herum gab es nur Skiwanderer oder solche, die
schon abfuhren, und die muessen sich auch ueber die schlecht ausgeruesteten Jungs aus dem Flachland gewundert haben. Allerdings verloren wir die Skier bald, denn die populaere Skipiste im Fruehjahr war in der suedlich
gelegenen "Wilder Kaiser" gegend gelegen, aber wir kaempten uns durch den immer hoeher und weicher werdenden Schnee in Richtung Westen.
Es wurde recht anstrengend, besonders bei steilen (bis zum 45 oder 50 Grad steilen Anstiegen quer durch den Wald, aber glueckerlicherweise hatten wir ja noch den Volker dabei, der uns aufheiterte.
Schon nach 15 Minuten began er zu halluzinieren und sah ueberall Baenke. Wir suchten nach dem Pfad, der uns den einfachen Weg nach oben weisen sollte, der aber natuerlich unter einem Meter Schnee vergraben war.
Volker aber meinte immer den Weg gefunden zu haben: "Da oben ist eine Bank, da muss auch der Weg sein." Woraufhin wir uns dann das unmoeglichste Terrain bis zuer vermeindlichen Bank
vorkaempften, nur um -Ueberraschung- keine Bank vorzufinden.
Nun gut, wir schaftens es trotzdem und standen nach ungefaehr 2 Stunden neben dem Stripsenjoch Haus auf dem Pass (1577m).
Die Hoffnung ein Bier oder etwas anderes im Restaurant konsumieren zu duerfen, verschwand auch sofort, denn die ganze Huette war noch komplett eingeschneit, mit Ausnahme der suedlichen Seite, wo einige Baenke (endlich, Volker, Du konntest aber weit gucken),
doch schon schneefrei waren, und wo wir daher unseres Schuhe auszogen, die Struempfe auswrungen und uns ueber die mitgebrachte Verpflegung hermachten.
Vom Stripsenjoch Haus ist es nicht mehr weitzum Stripsenkopf (1807m), und dessen Aussichtswarte mit kaiserlichen Ausblicken sondersgleichen. Dieser letzte Abschnitt war interessant, denn nicht nur ging es wieder durch den Tiefschnee,
sondern am Ende gab es auch noch ein bisschen Klettersteig am glueckerlicherweise schneefreien Gipfelblock. Volker und Carsten kamen fast mit zum Gipfel aber verzichten dann doch auf
den Klettersteig und verblieben auf dem Felszacken des Hundskopfes nur einige Meter unterhalb des Gipfels. So konnte ich mich dann um ungefaehr 1:30 erst als zweiter Kletterer dieses Jahres in das Gipfelbuch eintragen konnte (der erste hatte das schon im Januar erledigt, alle Achtung).
Die Sicht von der Aussichtswarte war hervorragend und ich koennte beiden Seiten des Kaisergebirges eindrucksvoll beobachten.
Nach einigen Minute auf dem Gipfel, stieg ich wieder herab zu den anderen, und wir begannen unseren gemeinsamen Abstieg in typischer Schlittschuhfahrmanier durch den tiefen Schnee bis herunter in die schneefreien Gebiete, wo dann auch der so lange gesuchte Wanderpfad sichtbar wurde.
Es lagen aber noch fast 2 Stunden Wandern vor uns, bis wir in Kufstein von Patricia abgeholt wurden. Netterweise fanden wir doch noch eine Almterasse, die geoeffnet war und wir unterbrachn unseren Abstieg mit einem Hefeweizen.
Abends dann feierten wir unsere erfolgreiche, fast schon legendaere Schneeschuhwanderung (ohne Schneeschuh) mit einem Abendessen beim einzigen Italiener in Oberaudorf. Alles in allem ein super Tag. is zum Treffplatz aber noch einige Stunden bis zum Treffplatz mit
Stellen, teils mit Drahtseilversicherung gibt es hier zu überwinden, vorbei am , bis wir schließlich nach den Gipfel mit seinem Pavillon erreichen.
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This page was last updated: Apr 27 2009